ALLERGIEN UND UNVERTRAEGLICHKEITEN

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ALLERGIEN UND LEBENSMITTELUNVERTRAEGLICHKEITEN

Allergie, Lebensmittelunverträglichkeit und unerwünschte Reaktionen auf Lebensmittel

Lebensmittelallergie, Unverträglichkeit und unerwünschte Reaktionen auf Lebensmittel – Begriffe, die für Verwirrung sorgen, zumal es sich um Störungen handelt, die oft sehr ähnliche Symptome aufweisen. Eine

eindeutige Unterscheidung und Begriffsbestimmung ist in einem so vielfältigen und schwer durchschaubaren Bereich nicht immer einfach. Deshalb wollen wir den Lesern von „Deine Apotheke“ ein paar leicht verständliche Erklärungen und einen besseren Überblick über die Thematik vermitteln.

Unter Allergie (vom Griechischen „Fremdreaktion“) versteht man eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte, in der Regel harmlose Umweltstoffe (Allergene) wie etwa Pollen, Tierhaare, Staubmilben, Schimmelpilze, Arzneimittel sowie Lebensmittel.

Unser Abwehrsystem hat die wichtige Aufgabe, unseren Organismus vor gefährlichen Eindringlingen wie Viren oder Bakterien zu schützen. Bei einer Allergie bildet es spezifische Antikörper (so genannte Immunglobuline E bzw. IgE) gegen Stoffe, die im Normalfall für Menschen harmlos wären. Daraus ergibt sich eine Reihe von Reaktionen, die schließlich Histamin freisetzen. Histamin ist der Stoff, der die typischen Allergiesymptome auslöst wie Juckreiz, Schwellung, Rötung usw. Deshalb ist von „Lebensmittelallergie“

immer dann die Rede, wenn das Abwehrsystem vermehrt Antikörper (IgE) gegen bestimmte Lebensmittel produziert und dadurch Histamin im Körper freigesetzt wird.

Die Symptome äußern sich in Form von Juckreiz, Schwellung der Mundschleimhaut, Erbrechen, Durchfall, Bauchschwellung, Nesselsucht, Ekzemen und Hautrötung, Schleimhautschwellungen, Husten, Asthma usw. Diese Symptome können vereinzelt oder in verschiedenen Kombinationen auftreten. In seltenen Fällen werden auch akute, so genannte anaphylaktische Reaktionen auf Lebensmittel beobachtet.

Nach Aufnahme des allergieauslösenden Lebensmittels tritt die Allergie meist kurzfristig auf, wobei die Sensibilisierungsreaktion ähnlich wie bei Pollen- oder sonstigen Allergien verläuft.

Mitunter treten Lebensmittelallergien auch als so genannte „Kreuzallergien“

auf, und zwar immer dann, wenn Antikörper, die gegen ein bestimmtes Allergen gerichtet sind, auch andere Stoffe als Allergene erkennen. Zum Beispiel kann eine Birkenallergie mit einer Kreuzallergie gegen Äpfel, Birnen, Kirschen, Walnüsse, Marillen, Bananen, Karotten, Fenchel, Pfirsiche oder Mandeln einhergehen.

Obwohl viele Menschen glauben, auf bestimmte Lebensmittel allergisch zu sein, sind tatsächlich nur ein bis zwei Prozent der Gesamtbevölkerung von einer Lebensmittelallergie betroffen. Der Großteil der unerwünschten Reaktionen auf Lebensmittel kommt von Lebensmittelunverträglichkeiten oder so genannten „idiosynkratischen“ Reaktionen, d.h. unspezifischen Überempfindlichkeiten.

Lebensmittelunverträglichkeiten unterscheiden sich von Allergien insofern, als andere Antikörper an der Reaktion beteiligt sind, nämlich Immunglobuline A (IgA) bzw. Immunglobuline G (IgG).

Die wohl bekannteste Form ist die Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie. Es handelt sich hierbei um eine chronische Darmerkrankung, die durch den Eiweißstoff Gluten ausgelöst wird. Gluten ist in verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Hafer, Gerste, Dinkel, Kamut, Roggen und anderen enthalten. Die eigentlichen Ursachen der Zöliakie sind zwar noch nicht endgültig geklärt, aber man geht von einer vererbten Veranlagung aus. Weil Glutenintoleranz so weit verbreitet ist und erhebliche soziale Folgen hervorruft, gäbe es noch einiges über diese Krankheit zu ergänzen. Aus diesem Grund wird es in der nächsten Ausgabe von „Deine Apotheke“ einen eingehenden

Artikel zum Thema Zöliakie geben. Er wird Teil einer gezielten Initiative der Vereinigung der Südtiroler Apotheken-

inhaber zur Sensibilisierung der Gesund-heit. Ziel dieser Initiative ist es, das Wissen über Zöliakie in der Bevölkerung zu verbreiten und dadurch eine wirksame Frühdiagnose zu ermöglichen:

Laktoseintoleranz

Andere Lebensmittelunverträglichkeiten können durch den Mangel an bestimmten Verdauungsstoffen (Enzymen) bedingt sein. Die häufigste davon ist die Laktoseintoleranz, die immer dann entsteht, wenn ein Mangel an „Laktamase“ vorliegt. Im Normalfall sorgt dieses Enzym für den Abbau der Laktose (Milchzucker) in Galaktose und Glukose, zwei einfachere Zuckerstoffe, die im Unterschied zur Laktose direkt von der Darmschleimhaut aufgenommen werden.

Wer an dieser Unverträglichkeit leidet, sollte beachten, dass Laktose nicht nur in der Milch und in Milchprodukten enthalten ist, sondern auch in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln sowie in einigen Medikamenten. Den Betroffenen raten wir, immer die Zutatentabelle gekaufter Lebensmittel sorgfältig durchzulesen und den Apotheker zu fragen, ob die verordneten Arzneimittel Laktose enthalten. Die häufigsten Symptome der Laktoseintoleranz sind verfrühtes Sättigungsgefühl, Blähungen, Bauchschwellungen und Bauchkrämpfe, Sodbrennen, Aufstoßen, Völlegefühl im Magen, Verstopfung, Übelkeit (v.a. bei Kindern), druckempfindlicher Bauch, Unterbauchschmerzen und Durchfall. Alle diese Symptome lassen einige Stunden nach der Laktoseaufnahme allmählich nach.

Laktoseunverträglichkeit ist jedoch keine Allergie. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, denn während bei einer Allergie auch kleinste Mengen des verantwortlichen Stoffes eine allergische Reaktion hervorrufen können, tritt eine Unverträglichkeit erst bei der Überschreitung eines Schwellenwertes auf, der von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist und zwischen winzigen Spuren und mehreren Gramm schwanken kann.

Allergische Symptome und Lebensmittelunverträglichkeiten dürfen schließlich nicht mit vorübergehenden Störungen verwechselt werden, in denen bestimmte Nahrungsmittel Verdauungs- oder Stoffwechselstörungen auslösen, die aber nur auf eine geringfügige Fehlfunktion der Verdauungsenzyme oder auf eine veränderte Darmflora zurückzuführen sind.

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