FROSTBEULEN

Frostbeulen

Wie sehen sie aus? Wo treten sie auf?

Frostbeulen, in der Fachsprache auch Pernionen genannt, sind kissenartige glänzende lila-rote Schwellungen von Linsen- bis Handflächengröße.

Sie treten meist an der Oberseite der Finger oder Zehen auf, aber sie können auch im Gesicht entstehen. Bei jungen Frauen auch an Unterschenkeln, an den Außenseiten der Oberschenkel und an den Innenseiten der Knie.

Welche Beschwerden verursachen sie?

Besonders, wenn man vom Kalten ins Warme geht, können Frostbeulen Juckreiz, Brennen und Schmerz verursachen, dabei wechselt ihre Farbe von rötlichem Blau in Zinnoberrot. Es können auch Blasen entstehen. Wenn sie einmal auftauchen, kann es Wochen bis Monate dauern, bis sie wieder verschwinden.

Wann und bei wem treten sie auf?

Frostbeulen treten nicht wie Erfrierungen durch starke Kälte auf, sondern unter langandauernder geringfügiger Kälteeinwirkung – also bei Temperaturen um die 0° Celsius – bei hoher Luftfeuchtigkeit und bei großen Temperaturschwankungen.

Sie erscheinen besonders im Frühjahr und im Herbst, da in dieser Zeit der Temperaturwechsel zwischen Kalt und Warm besonders ausgeprägt ist.

Besonders betroffen sind junge Frauen und Kinder, deren Haut sich bei niedrigen Temperaturen häufig bläulich verfärbt (Akrocyanose), hauptsächlich wenn sie sich im Freien oder in feuchtkühlen Räumen aufhalten.

Oft tritt die Erkrankung zusammen mit der Neigung zu Cutis marmorata (Netzwerk blauroter Streifen auf der Haut), Erythrocyanosis crurum puellarum (blaurötlicher Haut-Verfärbung der Beine) und mit der Neigung zu starker Schweiß-bildung an Händen und Füßen auf.

Frostbeulen können über Jahre immer wieder auftreten und es kann noch lange eine Empfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen bleiben.

Warum kommt es zu Frostbeulen?

Grund ist eine vegetativ gestörte Regulierung der kleinsten Gefäße der Haut bei niedrigen Temperaturen und Temperaturschwankungen. Besonders betroffen sind Stellen, die nicht von Fett oder Muskeln geschützt sind.

Bei niedrigen Temperaturen ziehen sich die kleinsten Gefäße übermäßig zusammen und führen so zum Kälteschaden. Wenn es wärmer wird, erweitern sie sich plötzlich und zu stark. Dabei tritt Blut-Flüssigkeit ins Gewebe (Ödem). So kommt es zu einer entzündlichen Schwellung. Eine genetische Komponente scheint dabei eine Rolle zu spielen.

Zu Frostbeulen führen außer niedrigen Temperaturen noch Druck und Nässe, zum Beispiel zu enges Schuhwerk, enge Handschuhe, unangemessene oder nasse Bekleidung.

Andere Faktoren, die eine Rolle spielen, sind:
Ernährung, Hormone, Virusinfektionen, Allgemeinerkrankungen, Müdigkeit,
Alkohol, Nikotin und andere Drogen.

Wie kann man Frostbeulen vorbeugen und wie behandeln?

Die Heilung wird begünstigt, wenn man Kälte durch entsprechende Bekleidung meidet. Bei feuchtkalten Umwelteinflüssen sollte entsprechende Schutzkleidung getragen oder es sollten zumindest Kälteschutzsalben aufgetragen werden. Wichtig ist auch, dass man rasche Temperaturunterschiede meidet.

Zusätzlich wird bei Neigung zu Frostbeulen folgendes empfohlen:

Bei Kälte nicht rauchen und keinen
Alkohol trinken.
Bewegung hält den Kreislauf in Schwung.
Warme Bäder mit Zusatz von Nikotinsäurebenzylester können hilfreich sein. Bei Wechselbädern ist besondere Vorsicht geboten.
Bei schweren Formen kann der Arzt mittels Pentoxyfillin (Trental®) oder
Naftidrofuryl (Duso-dril®) die Durch-blutung fördern.
Zum Schluss noch ein Trost: Im Erwachsenenalter können sich
Frostbeulenschübe vermindern.

Dr. Eduard Vigl

Altprimar der Abteilung für Dermatologie,
Krankenhaus Meran

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